Auf die Haltung kommt es an – Physische Belastungen im Blick
Seit Jahren stehen die Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) durch Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) auf Platz eins der Fehlzeitenstatistiken. Nach dem im Dezember 2016 veröffentlichten Bericht »Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit« entfielen 129,5 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage (23,1 Prozent ) auf MSE. Dies macht deutlich, dass bei der ganzheitlichen Gefährdungsbeurteilung auch die klassischen Belastungen nicht vernachlässigt werden dürfen. Dabei geht es darum, verhältnis- und/oder verhaltenspräventive Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen gezielt abzuleiten und umzusetzen. Hierzu bieten die Betriebssicherheitsverordnung und die Arbeitsstättenverordnung sowie die zugehörigen Technischen Regeln konkrete Hilfestellungen für die Umsetzung im Betrieb.
Betriebsräte können im Rahmen der Mitbestimmung im Gesundheitsschutz großen Einfluss auf die Gestaltung der Arbeitsbedingungen nehmen. In diesem Seminar wird erarbeitet, wie der Betriebsrat über den Weg der Kenntnis der Arbeitsschutzvorschriften und einer Analyse der Arbeitsbedingungen Einfluss auf die Arbeitsplatzgestaltung nehmen kann.
Seminarinhalt
- Anforderungen an die Verbesserung der Ergonomie im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung nach ArbSchG
- Bedeutung der körperlichen Belastungen für die Entstehung der MSE
- Zusammenhang von ArbSchG und Arbeitsschutzverordnungen und rechtliche Bedeutung der technischen Regeln
- Grundlagen zur ergonomischen Arbeitsgestaltung:
- Arbeitsstättenverordnung, ASR für die Arbeitsumgebung
- Betriebssicherheitsverordnung, technische Regeln, TRBS für die Betriebs- und Arbeitsmittel
- Leitmerkmalmethoden (z. B. Heben und Tragen) als praxisnahe Instrumente kennenlernen
- Weitere Maßnahmen der Gesundheitsförderung zum gezielten Ausgleich von Fehlbelastungen
Nutzen
Sie wissen, wie Sie die Mitbestimmung nutzen können, um Einfluss auf die ergonomische Gestaltung der Arbeitsbedingungen zu nehmen.
Sie kennen die wichtigsten Arbeitsschutzvorschriften, Verordnungen und Technischen Regeln zur Ergonomie und wissen, wie sie angewendet werden können.
Sie lernen praxisnahe Beispiele kennen (z.B. die Leitmerkmalmethoden).
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